Japanische Forscher haben eine neue Antikörper-basierte Methode entwickelt, mit der sich das neuartige Coronavirus schnell und zuverlässig nachweisen lässt, ohne dass Blutproben erforderlich sind. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Fachmagazin Science veröffentlicht.
Die unzureichende Identifizierung von COVID-19-Infizierten hat die globale Reaktion auf COVID-19 erheblich eingeschränkt. Die hohe asymptomatische Infektionsrate (16 % – 38 %) verschärft die Situation zusätzlich. Bisher besteht die gängige Testmethode darin, Proben durch Abwischen von Nase und Rachen zu entnehmen. Die Anwendung dieser Methode ist jedoch durch die lange Nachweisdauer (4–6 Stunden), die hohen Kosten und den Bedarf an professioneller Ausrüstung und medizinischem Personal eingeschränkt, insbesondere in Ländern mit begrenzten Ressourcen.
Nachdem bewiesen war, dass sich interstitielle Flüssigkeit für den Antikörpernachweis eignen könnte, entwickelten Forscher eine innovative Methode zur Probenentnahme und Testung. Zunächst entwickelten sie biologisch abbaubare poröse Mikronadeln aus Polymilchsäure, mit denen interstitielle Flüssigkeit aus der menschlichen Haut extrahiert werden kann. Anschließend konstruierten sie einen papierbasierten Immunoassay-Biosensor zum Nachweis von Covid-19-spezifischen Antikörpern. Durch die Integration dieser beiden Elemente schufen die Forscher ein kompaktes Pflaster, das Antikörper innerhalb von drei Minuten vor Ort nachweisen kann.
Beitragszeit: 06.07.2022